Nach der Begrüßung und der Vorstellung des Landschaftserhaltungsverbands an der Lippachmühle wanderte die Gruppe ein Stück den Waldweg entlang. Bei einem Zwischenstopp an einer Wiese konnte ein Teil der Kanäle betrachtet werden, die früher dazu dienten, Wasser anzustauen und die dort vorhandenen Wässerwiesen zu bewässern. Wässerwiesen waren früher die ersten Wiesen im Jahr, die nutzbar waren, da durch das Überleiten des Wassers der Schnee früher schmolz und die Nährstoffe aus dem Bachwasser zusätzlich die Wiesen düngten.
Weiter ging es zu einer lichteren Stelle im Wald, die sich zu blumenreichen Wiesen hin öffnet. Hier wächst der Lerchensporn, die Futterpflanze der Raupen.
Einige Meter weiter auf der Wiese konnten dann auch tatsächlich fliegende Schwarze Apollos bewundert werden. Schaut man Verbreitungskarten der Art an, so stellt man fest, dass in Baden-Württemberg nur noch an wenigen Stellen auf der Alb und am oberen Neckar überhaupt Schwarze Apollos vorkommen. Betrachtet man dann noch, dass die erwachsenen Falter nur ca. 2-3 Wochen leben und umherfliegen, so hatte die Gruppe also großes Glück, genau die Zeit erwischt zu haben, wenn die Apollos fliegen.
Vor Ort berichteten Falter-Experte Stefan Hafner und LEV-Geschäftsführer Thomas Stehle von der Lebensweise und den Ansprüchen des Schwarzen Apollo, Gründen für seinen Rückgang und den Maßnahmen, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden, um die hiesige Population zu erhalten und zu stabilisieren.
Das Lippachtal, bei Wanderern wegen seines lieblichen Talgrunds und den beeindruckenden schroffen Felsen an den Hängen geschätzt, birgt so manche Besonderheit. Die Bestände von Märzenbecher und Buschwindröschen, die sich im Frühjahr wie Blumenteppiche über die Hänge legen, ziehen unzählige Spaziergänger und Naturliebhaber an, die die ersten Frühjahrsblüher genießen. Hier findet man auch ausgedehnte Bestände des Lerchensporns, der zusammen mit den besonderen Wald- und Wiesenstrukturen die Lebensgrundlage für den Schwarzen Apollofalter (Parnassius mnemosyne) bildet. Der vom Aussterben bedrohte, schwarz-weiße Falter benötigt eine Kombination spezieller Strukturen.